Lehrerinterview: Susanna T., Spezialistin für DaF-Prüfungsvorbereitung

Mai 31, 2024

Lernen Sie Susanna T. kennen: Eine erfahrene Goethe-Lehrerin und Prüferin

Prüfungsvorbereitung Deutsch

 

Vorstellung:

Susanna T. arbeitet seit 1983 in der DaF-Branche und bringt eine reiche Erfahrung in der Vorbereitung auf Goethe-Prüfungen mit. Ihr Engagement und ihre Expertise sind eine unschätzbare Ressource für alle ihre Schüler und GOI Kollegen.

 

Interview: Tipps und Tricks rund um Ihre Deutschprüfung

1. Prüfungsexpertise nutzen:

Wie nutzen Sie Ihre Erfahrungen als Goethe-Prüferin, um Ihren Schülern die besten Vorbereitungsmethoden für die Prüfungen zu vermitteln?

Meine Tätigkeit als Prüferin ermöglicht mir eine relativ treffsichere Einschätzung der
Niveaustufe der Lernenden bei den produktiven Fertigkeiten, also Schreiben und Sprechen.
Das bildet die Grundlage der Prüfungsvorbereitung, bei der wir einerseits die fehlenden
Kompetenzen gezielt aufbauen, andererseits die Prüfungsaufgaben sehr genau unter die Lupe
nehmen und personalisierte Strategien entwickeln.
Von großer Bedeutung für die Vorbereitung sind die Bewertungskriterien der jeweiligen
Prüfung. Ich halte es für wichtig, diese gemeinsam zu lesen und für die Selbstbewertung
anzuwenden. Dadurch lassen sich auch die Ergebnisse optimieren, man weiß nämlich ganz
genau, was erwartet wird.
Außerdem kann ich meinen StudentInnen helfen, typische Fehler, die ich regelmäßig bei den
KandidatInnen erlebe, zu vermeiden.

 

2. Häufige Stolpersteine:

Welche häufigen Fehler sehen Sie bei Prüfungsteilnehmern und wie helfen Sie Ihren Schülern, diese zu vermeiden?

Selten können Lernende ihre Leistung realistisch beurteilen: Sie unterschätzen oder
überbewerten sich. Um das zu vermeiden, hilft Rückmeldung von der Lehrkraft und
Selbstreflexion.
Ein weiterer Faktor ist Stress, dessen Wirkung oft nicht genügend beachtet wird. Viele
meinen, wenn sie bei den Testaufgaben gut abgeschnitten haben, muss das auch in der
Prüfung automatisch gut laufen.
Gegen Stress hilft natürlich gute Vorbereitung, wie z.B. Chunks, Redemittel, die bei jedem
beliebigen Thema eingesetzt werden können.

 

3. Prüfungsrelevanz im Alltag:

Wie stellen Sie sicher, dass das, was Ihre Schüler für die Prüfung lernen, auch im täglichen Leben in einem deutschsprachigen Umfeld nützlich ist?

Die Zeiten, wo man für die Prüfung lauter unnütze Dinge lernen musste, sind zum Glück
vorbei. Die aktuellen Prüfungen sind überwiegend realitätsnahe, in vieler Hinsicht
kommunikativ und decken realistische private und berufliche Situationen ab. Um nur einige
Beispiele zu nennen: man soll einen Beschwerdebrief oder informelle E-
Mails schreiben, sich in einer Diskussion behaupten und argumentieren oder eine
Präsentation halten. Daher sind die in die Vorbereitung investierte Zeit und Energie
keinesfalls verloren.

 

4. Lernfortschritte messen:

Wie nutzen Sie die Struktur der Goethe-Prüfungen, um den Fortschritt Ihrer Schüler zu bewerten und gegebenenfalls den Unterrichtsplan anzupassen?

Im Lernprozess sind Prüfungen wichtige Meilensteine, weil sie den Fortschritt, aber auch die
Mängel sichtbar machen. Deswegen führen wir mit den Lernenden am Ende einer
Niveaustufe eine Prüfungssimulation durch, auch wenn sie nicht die Absicht haben, sich zur
Prüfung anzumelden. Das Ergebnis ist objektiv und führt dem Lernenden vor Augen, wo er
seine Stärken hat und wo es noch hapert.

 

5. Prüfungstipps:

Könnten Sie uns ein paar Insider-Tipps geben, die Prüfungsteilnehmer häufig übersehen, aber die ihre Chancen auf eine bessere Bewertung deutlich verbessern könnten?

Der wichtigste Tipp ist vielleicht, möglichst nicht erst einen Monat vor dem Termin mit der
Prüfungsvorbereitung zu beginnen. In den aktuellen Lehrbüchern werden die
prüfungsrelevanten Übungen und Aufgaben sogar markiert, diese kann man schon in der
Lernphase gezielt bearbeiten. Sprache lernt sich nicht, wie z.B. die Geschichte des Römischen
Reiches, wo man sich in der letzten Nacht vor der Prüfung noch die wichtigsten Daten und
Fakten einprägen kann. Sprachenlernen braucht seine Zeit, das Gelernte muss sich setzen
lassen, muss „verdaut“ und unzählige Male geübt werden, bevor es sich ins Produktive
umwandelt.
Daher sollte der Weg zur Prüfung zeitlich gut geplant sein.
Weitere Tipps sind in den anderen Antworten verstreut, hier nochmal kurz:
– sehr gute Kenntnis der Prüfungsaufgaben und der Bewertungskriterien
– Selbstbewertung (mit Hilfe der Lehrkraft)
– universelle Redemittel fürs Sprechen und Schreiben

6. Anbieterwahl:

Welche Unterschiede sehen Sie zwischen den Prüfungsanbietern ÖSD,
TELC und Goethe, und in welchen Situationen würden Sie speziell einen dieser Anbieter
empfehlen?
Da die o.g. Prüfungen strengen Kriterien unterliegen und alle verifiziert sind, gibt es
hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades keine markanten Unterschiede. Trotzdem kann es sein,
dass einem Prüfungskandidaten die eine oder andere Prüfung „besser liegt“. Dies erfährt man
am leichtesten, indem man die Modellsätze der in Frage kommenden Prüfungen bearbeitet
und sich selbst ein Bild macht. Sehr aufschlussreich sind auch die Infomaterialien der
Prüfungsanbieter. Alternativ kann man sich natürlich auch durch seine Lehrkraft beraten
lassen.
Es gibt auch ganz banale Faktoren wie die Entfernung zum Prüfungsort, die Höhe der
Prüfungsgebühren oder der am besten passende Termin. Zwei Aspekte darf man aber nicht
außer Acht lassen: Erstens, ob die Prüfung modular aufgebaut ist (vielleicht braucht man nur
einzelne Module) und zweitens, wenn man die Prüfung für das Studium oder den Job braucht,
was die Erwartungen / Vorgaben der Universität bzw. des Arbeitgebers sind.

 

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